Die FWG Köngernheim, als größte Oppositionsfraktion im Rat, nimmt zu den Äußerungen der Ortsbürgermeisterin wie folgt Stellung:
Hoffs Wunschliste umfasst das Baugebiet am Ortsausgang Richtung Selzen, dessen Realisierungschancen derzeit jedoch „ungewiss" sind.
Der „chronisch defizitäre Haushalt" der Gemeinde kann die erforderlichen 150.000 € für eine Abbiegerspur nicht „stemmen"; Gespräche mit dem Landesbetrieb Mobilität stünden an. Das Baugebiet bedeutet für sie eine „willkommene Einnahmequelle" und sei für die „Entwicklung der Gemeinde wichtig". Wohin die Ortsbürgermeisterin die Gemeinde weiter entwickeln will, bleibt unausgesprochen. Wie soll Köngernheim in 10, 15 Jahren aussehen, was sind die Grundannahmen, wo ist der Plan für die Zukunft? Wie passt das neue Baugebiet mit den vorhandenen zusammen, welche Investitionen sind zusätzlich erforderlich, reicht die vorhandene Infrastruktur, welche Auswirkungen hat dies auf Kindergarten, Geschäfte, demografischen Wandel, Verkehr etc.?
Die Sanierung bzw. der Neubau der Trauerhalle, gemäß Hoff das „hässlichste Gebäude in Rheinhessen" würde 100.000 € kosten. Jetzt kommt noch eine „Betonwüste" namens Freier Platz hinzu, den sie „beseitigen" will. Wie sie das erreichen und insbesondere finanzieren möchte, ist dem Artikel nicht zu entnehmen. Für die FWG sind diese Überlegungen daher derzeit illusorisch, ähnlich wie die Gedankenspiele hinsichtlich eines nicht realisierbaren Kreisels ebenfalls am Ortsausgang nach Selzen. Der Kampf gegen die Windräder auf eigenem Gebiet solle fortgesetzt werden - diese Schlacht ist bereits geschlagen.
Was bleibt? Wünsche über 500.000 €, die jedoch nicht in die Tat umzusetzen sind.
Spielräume über den Förderverein
Was wird gemacht? Handlungsspielraum ergibt sich über die Möglichkeiten des Dorffördervereins, der sich über Beiträge, Spenden, Einnahmen der Zazz- Nacht und Ehrenamtsförderung finanziert. Für Hoff eine sichere Gestaltungsquelle, da die Genehmigung im Gemeinderat durch die Mehrheit der Kreativen Liste bis 2014 gesichert ist, ebenso ihr Status als erste Vorsitzende des Fördervereins, auch wenn ihr „Herz nicht an dem Amt hängt". Die FWG hat ihre Kritik über die Arbeitsweise und Abhängigkeiten im Förderverein (Ämterhäufung, mangelnde Kontrolle, keine Ausschreibung, Schattenhaushalt) mehrfach öffentlich gemacht. Die kommende Zazz- Nacht in der Sickingenhalle zeigt den Grundunterschied erneut deutlich auf: Früher war die Gemeinde Veranstalter. Erträge wurden zur Schuldentilgung genutzt. Heute werden die Überschüsse für vom Förderverein identifizierte Projekte eingesetzt, die dann von der absoluten Mehrheit im Gemeinderat abgesegnet werden. Damit kann die Bürgermeisterin in mehreren kleinen und mittleren Projekten Aktivitäten vorweisen. Für eventuelle Schäden an der Halle muss der Steuerzahler aufkommen, ebenso wie für die Folgen eines „chronisch defizitären Haushalts".
Am Schulzehnten 10A, 55278 Köngernheim, Germany